Mentoring - Projekt

Das Mentoring - Projekt - die Idee

Das Mentoring - Projekt wird begleitet von der Ev. Familienbildungsstätte Kehdingen/Stade e.V. und läuft als Kooperation zwischen der Pestalozzi - Grundschule und dem Gymnasium Athenaeum Stade seit 2009.  Ziel ist es, die Integrationsfähigkeit der Grundschulkinder zu stärken. Der Gedanke, der dahinter steht ist, dass mehrheimische Kinder, Kinder mit einem sogenannten „Migrationshintergrund“ eine andere Lebenserfahrung haben als die ihrer einheimischen Mitschüler. Während Letztere sozusagen „in Mono“ die Welt entdecken, ist für mehrheimische Kinder das Leben von Beginn an ein „Stereo-Erlebnis“. Im Mentoring - Projekt wird diese besondere Erfahrung anerkannt und wertgeschätzt.

Im Duden Online (http://www.duden.de/rechtschreibung/Anderssein) wird das Wort „Anderssein“ als „das Andersgeartetsein, Von-der-Norm-Abweichen“ definiert. Exemplarisch nennt der Duden-Online folgendes Beispiel:  „das Anderssein von Menschen aus einem anderen Kulturkreis“.

Die Treffen des Mentoring - Projektes bieten diesen Kindern einen Raum, in dem gerade ihr „Anderssein“ das ist, was sie mit den Gruppenmitgliedern verbindet. Hier lernen sie, dass letztendlich alle Menschen unterschiedlich, aber deshalb nicht weniger interessant sind. Ganz im Gegenteil: die Unterschiede machen die  Welt bunter und spannender, wie sie anhand von verschiedenen Aktivitäten erfahren. Die Spiele, Geschichten, manchmal auch die Bastelaktionen sind international geprägt. Die Kinder machen die Erfahrung, dass ihre (muttersprachlichen) Sprachkenntnisse und die ihrer Eltern als besondere Fähigkeit wertgeschätzt werden, unabhängig davon, wie gut sie die Zweit- bzw. Fremdsprache Deutsch beherrschen. Ihre Kenntnisse über ihre Herkunftsländer sind in der Gruppe gefragt.

 

© Iyamide Mahdi, ehemalige Beauftragte für Inklusion und Vielfalt der Ev. Familienbildungsstätte Kehdingen/Stade e. V. und Initiatorin des Projektes

 

Das Mentoring-Projekt  – die Praxis

 

Die Treffen:  Die Treffen gehen immer mit einem Stuhlkreis los, bei dem sich neue Kinder vorstellen können und Erlebnisse, aus den Ferien beispielsweise, mitgeteilt werden. Bei der Vorstellungsrunde stellen sich die Kinder (und die Mentoren) mit ihrem Namen, Alter, Klasse und Nationalität in lockerer und entspannter Atmosphäre vor. Nach dem Stuhlkreis am Anfang geht es los mit der Aktivität. Jene wird von den Mentoren geleitet und reicht von Steine anmalen über Origami  bis hin zu Besuchen im Kids-Planet. Die Kinder können auch selber Wünsche äußern;  wie z.B.  einen „Freunde-Nachmittag“, bei dem ein Freund zu einem der Treffen  mitgebracht werden kann, der normalerweise nicht zur Zielgruppe des Mentoring - Projektes gehört. Unsere Treffen finden in der Regel 14-tägig jeweils eine Stunde statt, bei Ausflügen und Festen manchmal  länger.

Die Kinder: Die Kinder sind Schülerinnen und Schüler der Pestalozzi - Grundschule und der Grundschule Stade-Hagen. Sie habe alle einen Migrationshintergrund, sei es armenisch, britisch, mexikanisch, türkisch oder polnisch.

Die Mentoren: Wir sind Schüler des Athenaeums im Alter von 13-18 Jahren, die ihren Montagnachmittag ehrenamtlich mit den Kindern verbringen. Die Schüler, die sich „eignen“ werden von der verantwortlichen Lehrerin am Athenaeum angesprochen. Geeignet sind grundsätzlich Schüler, die einen ordentlichen Notenschnitt  und einen Migrationshintergrund haben.


Das sagen die Mentoren zum Projekt:

Am Mentoring gefällt mir besonders der Umgang der Kinder miteinander. Es gibt keine abwertende oder abfällige Bemerkungen und jeder wird so akzeptiert wie er ist.

(Louisa, 16 Jahre, Mentorin)

Beim Mentoring gefällt mir besonders  die lockere, lustige Art, wie miteinander umgegangen wird. Die Treffen sind immer lustig und es hat, seitdem ich dabei bin, noch nie Streit gegeben.

(Mahdieu, 15 Jahre, Mentor)